Krisenintervention & Bedrohungsmanagement

Seit 2006 existiert das Schulpsychologische Kriseninterventionsteam (SKIT) in Hessen, um Schulen in Krisensituationen angemessen unterstützen und im Vorfeld präventiv beraten zu können. Grundlage der schulischen Krisenintervention ist hierbei der Leitfaden „Handeln in Krisensituationen“, der allen hessischen Schulen als gedruckte Broschüre zur Verfügung steht.

Sind Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und andere Mitarbeitende der Schule mit einem gravierenden, psychisch belastenden Ereignis (z.B. ein tödlicher Unfall, eine Gewalttat) konfrontiert, kann das schulische Krisenteam das SKIT über das Staatliche Schulamt oder eine den Schulen bekannte Hotline des Hessischen Kultusministeriums anfordern. Dem hessischen SKIT gehören Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an, die durch eine notfallpsychologische Grundausbildung sowie durch regelmäßige Fortbildungen qualifiziert sind. Sie verfügen über Erfahrungen in der Unterstützung und Begleitung unterschiedlichster, zum Teil auch sehr komplexer, Krisensituationen.

Das SKIT bietet allen Betroffenen zeitnah Beratung und psychosoziale Unterstützung an und berät darüber hinaus auch Schulleitungen sowie das schulische Krisenteam im Krisenmanagement. Die Unterstützung wird gezielt nach individuellen Bedarfen angeboten und kann im Einzel- oder Gruppensetting realisiert werden. Die Interventionen sind gekennzeichnet durch eine ressourcenorientierte Haltung und werden verhaltensbezogen und zukunftsorientiert realisiert. Die Teilnahme ist freiwillig und Inhalte werden vertraulich behandelt.

Durch den Einsatz des SKIT soll nach einer Krise die Rückkehr in den Alltag erleichtert und die posttraumatische Belastung für die Betroffenen reduziert werden. Das SKIT kooperiert mit Einsatzkräften wie z.B. der Polizei, der Unfallkasse oder der Opferbeauftragten des Landes Hessen. Die SKIT-Beauftragten sind zusätzlich im Feld des Bedrohungsmanagements qualifiziert und können Schulen auch hierzu sowohl präventiv als auch in konkreten Fällen unterstützen.

Das schulische Krisenteam kann sich durch das SKIT beraten und durch Fortbildungen qualifizieren lassen. In allen 15 Staatlichen Schulämtern steht für das Themenfeld Krisenintervention und Bedrohungsmanagement eine schulpsychologische Ansprechperson und eine Stellvertretung zur Verfügung, die im Krisenfall eng mit den für die jeweilige Schule zuständigen Schulpsychologinnen oder Schulpsychologen kooperiert.

Aufgabe der Landeskoordination ist es neben dem landesweiten Einsatzmanagement für Großschadenslagen in Schulen vor allem, für die landesweite Qualifizierung des SKIT und die Entwicklung und Evaluation von Konzepten und fachlichen Standards in der Krisenintervention zu sorgen. Die Netzwerkarbeit mit anderen Organisationen gewährleistet im Krisenfall eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit. Darüber hinaus gibt es inhaltliche Verknüpfungen zum Aufgabenfeld „Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern“ insbesondere hinsichtlich der Suizidprävention sowie zum landesweiten Schwerpunktthema „Sucht- und Gewaltprävention“.