Migration & Flüchtlingsberatung

In Hessen wurde 2017 mit dem Integrationsplan der neue landesweite schulpsychologische Schwerpunkt „Migration und Flüchtlingsberatung“ eingerichtet. Die Koordination ist verortet am KSH. Ihre Aufgaben sind:

  • die Erfassung und Weiterentwicklung der bestehenden schulpsychologischen Angebote für die hessischen Schulen im Themenbereich Migration und Flucht
  • die bedarfsorientierte Erarbeitung fundierter Konzeptionsvorschläge für eine migrations- und kultursensitive Beratungspraxis
  • Planung und Umsetzung thematisch passgenauer Qualifizierungsmaßnahmen

Die mit dem Schwerpunkt beauftragten schulpsychologischen Ansprechpersonen der Staatlichen Schulämter unterstützen schulische und psychologische Integrations- und Akkulturationsprozesse im Kontext von Migration und Flucht in Schulen. Zu ihren Aufgaben zählen im Hinblick auf die Einzelfallberatung:

  • Entwicklung von migrations-, kultur- und sozialisierungssensitiver Einzelfallberatung
  • dolmetschendengestützte psychologische Beratung von Schülerinnen und Schülern, ihren Erziehungsberechtigten und Lehrkräften

Im Hinblick auf die präventive und systembezogene Beratung sind die Aufgaben beispielsweise:

  • Psychoedukation und psychosoziale Unterstützung im Kontext traumatischer Erfahrungen oder Extrembelastungen im Zusammenhang mit Migration und Flucht
  • Supervision und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte
  • Förderung von psychischer Gesundheit durch Unterstützung der Lehrkräfte und Schulleitungen bei der Gestaltung sicherheits- und schutzvermittelnder Lernumgebung
  • Erhalt und Förderung von Resilienz von Schülerinnen und Schülern (z.B. mittels Healing Classrooms)
  • Unterstützung der Entwicklung von inter- und transkultureller Fähigkeiten im Bildungskontext

Hinzu kommt die Netzwerkgestaltung und -pflege, z.B.:

  • enge Abstimmung mit den Aufnahme- und Beratungszentren (ABZ) an den Staatlichen Schulämtern und den regionalen Beratungs- und Förderzentren (rBFZ)
  • beratende und klinische Einrichtungen (z.B. Jugendämter, Jugendmigrationsdienste, psychosoziale Zentren für Geflüchtete etc.)
  • Polizei (z.B. Netzwerk gegen Gewalt, Migrationsbeauftragte), etc.